Abstiegskampf pur… Es kam, wie es kommen musste und zwar am letzten Medenspieltag der Saison 2011 zum Showdown in Friedrichsfeld. Die Ausgangslage: nur der Gewinner schafft zu 99% den Klassenerhalt. Der Verlierer wiederum muss im nächsten Jahr möglicherweise eine Klasse tiefer antreten.

Stark ersatzgeschwächt, aber mit stolzer Brust, ging es an einem schönen Sonntagmorgen nach Friedrichsfeld. Ohne Christian (spielt trotz vieler Abwerbungsversuche seitens der TGV [Geld, Frauen etc.] immer noch in der Domstadt). Weiterhin fehlte wie schon gegen Neckarau unsere etatmäßige Nummer 2 Steffen. Er weilte mit der Familie im wohlverdienten Sommerurlaub in der Bretagne. Vielleicht wäre es endlich mal an der Zeit, die sehr frühen Sommerferien in Hessen (Luisa und Anna werden es mir verzeihen!) komplett abzuschaffen. Alternativ könnten wir Monnemer (Mannheimer) die nahegelegene hessische Talentschmiede Viernheim einfach eingemeinden und somit wäre das Problem frühe Schulsommerferien gelöst.

Flo, unsere Geheimwaffe, verletzte sich leider am Mittelfinger und konnte uns die Daumen aus der Ferne nur leicht drücken. Zu guter Letzt mussten wir noch auf unseren Doppelgott Kay verzichten, der am 3. Aldi-Modell-Contest teilnahm (Der Sieger stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.).

Unsere Aufstellung sah trotz der vielen Ausfälle dennoch verheißungsvoll aus: Michael, Lio, Marco, Thorsten W., Thorsten G. und Frank. Danke auch an unsere Dauerläufer Michael und Thorsten W., die als einzige bei jedem Medenspiel dabei waren und für die nötigen Punkte sorgten.

Gastfreundlich wurden wir empfangen und wir übernahmen leichtfertigerweise den Platz von unseren Gegner Christos und Robert zum Einspielen. Dies sollte sich später rächen. Da Christos und Robert den Platz nach dem Einspielen nicht abziehen mussten, sparten sie entscheidende Kräfte.

Los ging es pünktlich um 9:30 h mit Lio, Thorsten W. und Thorsten G. Lio begann wie so häufig sehr konzentriert. Er breakte seinen Gegner im ersten Spiel und konnte das entscheidende Aufschlagspiel zum 2:0 trotz 4 oder 5 Doppelfehlern gewinnen. Das konnte sich Lios Gegner im wahrsten Sinne nicht mit ansehen und gab nach wiederholtem Verlust des eigenen Aufschlags bei 0:3 aus seiner Sicht auf. Vielleicht spielte Lio auch einfach nur so schnell, dass sein Gegner nicht folgen konnte. Bravo Lio! Somit führten wir etwas überraschend 1:0.

Unsere Namensvetter Thorsten spielten parallel und führten beide sehr schnell mit jeweils 5:2, es roch ein wenig nach einer 3:0 Führung. Aber man soll ja bekanntlich den Tag nicht vor dem Abend loben. Thorsten G. musste der langen Saison leider etwas Tribut zollen und verlor trotz der klaren Führung völlig den Faden. Er konnte kein Spiel mehr für sich entscheiden und beendete die Saison mit einer 5:7 0:6 Niederlage.

Thorsten Winter musste nach seinem guten Start einen immer besser spielenden Gegner beobachten. Der erste Satz wurde nach langem Kampf im Tiebreak entschieden. Leider machte Thorsten die entscheidenden Punkte nicht und verlor den ersten Satz sehr knapp. Selbst die Unterstützung seiner Eltern, Schwiegereltern in Spe sowie seiner Freundin halfen nicht. Danke noch einmal an die tolle Unterstützung der Familie Winter, die bei fast allen Spielen dabei waren und mit leckerem Kuchen die aufkommende Unterzuckerung verhinderten. Der Gewinn des ersten Satzes gab Thorstens Gegner noch einen kleinen Schub, der zum Gewinn des zweiten Satzes reichte. Nach Thorstens knapper 6:7 2:6 Niederlage stand es also leider 1:2.

Michael musste nach Lios schnellem Sieg früher als erwartet zum Schläger greifen. Sein Ziel war ganz klar der Ausbau seiner diesjährigen Siegesserie. Nachdem sein Gegner ihm direkt im ersten Spiel den Aufschlag abnahm, lief er diesem bis zum 3:4 hinterher. Doch dann drehte er mal wieder in seiner gewohnten Manier auf und holte sich das Break zurück. Der Ausgleich war geschafft, aber es blieb dennoch weiter spannend. Beide konnten ihre Aufschläge halten und somit musste die Entscheidung des ersten Satzes im Tiebreak fallen, den Michael letztendlich für sich entscheiden konnte. Im 2. Satz brillierte Michael von Beginn an und gewann äußerst souverän mit 6:2. Somit hat Michael in dieser Medenrunde alle Einzel für sich entscheiden können - herzlichen Glückwunsch!

Frank musste sich mit einem 30 Jahre jüngerem Double von Björn Borg auseinandersetzen. Leider spielte er auch so gut wie nach Vorbild und machte die entscheidenden Punkte in der äußerst ausgeglichenen Partie. Am Ende verlor Frank knapp mit 4:6 und 3:6. Nochmals vielen Dank an Frank, der nur für diesen Klassiker eine große Fete am Vorabend sausen ließ. Wie so oft in den letzten Jahren hat er sich auch in dieser Runde in den Dienst der Mannschaft gestellt und seine Kämpferqualitäten gezeigt.

Jetzt sollte Marco wenigstens für den 3:3 Ausgleich sorgen und 2 Sätze gewinnen. Nach einer absolut indiskutablen Leistung reichte es am Ende immerhin zu 2 Spielen. Im ersten Satz fand Marco nicht richtig ins Spiel und vergab mehrere Spielbälle. Ohne Spielgewinn verliert man den Satz eben 6:0. Im zweiten Satz konnte Marco das Spiel zwar etwas ausgeglichener gestalten, scheiterte aber am Ende wie so oft an seinen Nerven. Nach Marcos 0:6 2:6 Niederlage führte Friedrichsfeld 4:2. Damit war klar, dass wir für einen Gesamtsieg alle 3 Doppel gewinnen mussten.

Nach kurzer Teambesprechung, es dauerte im Gegensatz zu den Spielen zuvor nur knapp 15 Minuten, stand unsere Doppelformation. Lio und Marco spielen im ersten Doppel, Michael und Thorsten W. im Zweiten und Frank und Thorsten G. im Dritten.

Das Ziel im ersten Doppel lautete eindeutig, möglich lange gegen die stark einzuschätzende Paarung Friedrichsfelds Paroli zu bieten. Lio und Marco starteten sehr gut und beeindruckten ihre Gegner. In einem hochklassigen Match vergaben sie leider ein, zwei entscheidende Bälle im ersten Satz und verloren diesen sehr knapp mit 4:6. Im zweiten Durchgang unterliefen vor allem Marco zu viele leichte Fehler, wodurch selbst ein gut aufgelegter Lio das Ruder nicht mehr rumreißen konnte. Lio und Marco beenden ihre Saison mit einer 4:6 2:6 Niederlage. Damit hatte Friedrichsfeld den entscheidenden Matchpunkt gewonnen.

Michael und Thorsten starteten famos in ihr Match und gewannen Satz eins locker mit 6:2. Im zweiten Satz wurden ihre Gegner sicherer und parallel schlichen sich hier und da ein paar Fehler von Michael und Thorsten ein. Nach Verlust des zweiten Satzes musste der ungeliebte Champions-Tiebreak entscheiden. Das Friedrichsfelder Duo konnte den Schwung des gewonnenen zweiten Satzes besser in den Champions-Tiebreak transportieren und siegte nach hartem Kampf in drei Sätzen.

Jetzt lag es an Frank und Thorsten für den wichtigen dritten Matchpunkt zu sorgen. Beide starteten sehr sehr schlecht und verloren Satz eins glatt mit 6:0. Sensationell fighteten beide im zweiten Satz und brachten ihre Kontrahenten zur Weißglut. Nach dem Gewinn des zweiten Satzes musste die Entscheidung auch im Dritten Doppel im Champions-Tiebreak fallen. Dieses Mal allerdings mit dem besseren Ende für uns. Frank und Thorsten holten sich den letzten Satz dieser Saison und somit das Match. Durch ihren großen Kampfgeist konnten wir den sehr wichtigen dritten Matchpunkt ergattern, der uns auf jeden Fall den Platz vor Heiligkreuzsteinach und Neckarau sicherte. Jetzt galt es nur noch zu hoffen, dass Heidelberg in Altlussheim verliert und wir dadurch auch Heidelberg in der Abschlusstabelle hinter uns stehen lassen. Wir mussten allerdings noch eine Woche zittern, da die für uns entscheidende Begegnung beim Stand von 4:2 für Altlussheim/ Eppelheim abgebrochen und erst am darauffolgenden Sonntag zu Ende gespielt werden konnte. Glücklicherweise tat uns die Spielgemeinschaft Altlussheim/ Eppelheim den Gefallen und gewann die Partie mit 6:3, womit wir den Klassenerhalt feiern konnten.

Eine am Ende vom Abstiegskampf geprägte Saison ging zu Ende und letztendlich konnten wir den Karren noch aus dem Dreck ziehen und tief durchatmen. Die nervliche Belastung war für die gesamte Mannschaft sehr groß, für den ein oder anderen wohl zu groß. Wie jedes Jahr gab es im Vorfeld der einzelnen Spiele viele unnötige und kaum endende Diskussionen rund um die Aufstellung. Wer spielt? Wer kommt zum Doppel und unterstützt das Team in der entscheidenden Phase? Wünschenswert wäre es, wenn alle „ich“ schreien und sich keiner hinter anderen Terminen „versteckt“.

Ab jetzt beginnt die Vorbereitung für die nächste Spielzeit, in der unser primäres Ziel Klassenerhalt hoffentlich früher erreicht wird. Allez les Vogelstängler!