Das erste Medenspiel der Sommersaison 2015 bescherte uns auf heimischer Anlage einen altbekannten Gegner. Zwei Jahre zuvor hatten wir in einem dramatischen Match die TSG TC SG Heidelberg/Heidelberger TC, den späteren Aufsteiger, mit 5:4 bezwungen, wobei das letzte und entscheidende Doppel erst um 21:45 Uhr beendet war.

Die damaligen negativen Begleitumstände (…die im Vorfeld selbst ernannten Aufsteiger aus Heidelberg verzichteten bis auf 2 Leute auf´s anschließende Essen und zogen enttäuscht von dannen) sind uns heute allen noch in lebhafter Erinnerung. Nachdem wir im Vorjahr den Aufstieg geschafft hatten und in die höhere Liga nachgezogen waren, stellt sich uns allen die Frage, wie es wohl dieses Mal ausgehen würde.

Die Vorzeichen für einen Sieg standen nicht besonders gut, mussten wir doch im Gegensatz zu von vor zwei Jahren auf unseren etatmäßigen Punkt 1 Michael Bag verzichten, währenddessen der Gegner (zumindest in den Einzeln) in Bestbesetzung antreten konnte. Die Befürchtungen bestätigten sich in der ersten Einzelrunde, in der wir ohne Punkt blieben und somit bereits 0:3 in Rückstand gerieten. Weder Frank Schulze an Punkt 2 (3:6/3:6) noch Christoph Rapp an Punkt 4 (2:6/1:6) noch Thorsten Gläser an Punkt 5 (...hier wurde die Reihenfolge des Spielens mit Punkt 6 getauscht), konnten ihre Spiele siegreich gestalten und mussten mehr oder weniger chancenlos ihren Punkt abgeben.

Die zweite Einzelrunde begann zwar vielversprechend, da uns unser Punkt 6 Gunnar Dirk mit einem ungefährdeten 6:1/6:1-Erfolg ein erstes Erfolgserlebnis bescherte, jedoch sah es zu diesem Zeitpunkt auf den anderen beiden Plätzen alles andere als rosig aus. Unser GröMafaZ Matthias Schwarz hatte den 1. Satz mit 2:6 verloren und auch im 2. Satz sah es trotz relativ ausgeglichenem Verlauf nicht unbedingt nach einem Sieg aus. 

Steffen Illbruck an Punkt 1 musste im ersten Satz ständig einem Rückstand hinterherlaufen, spielte aber ab einem 2:4_Rückstand sein bestes Tennis und konnte diesen noch mit 6:4 für sich entscheiden. Sein Gegner gab daraufhin zur Überraschung aller das Match verloren,  ob aus Frust oder tatsächlich aufgrund der von ihm genannten starken Erkältung wird sich wohl nie mehr klären lassen. Jedenfalls hatten wir damit den 2. Punkt im Sack und obwohl Matthias sein Match nicht mehr drehen konnte, sah die Angelegenheit trotz des 2:4-Zwischenstandes nach den Einzeln zumindest nicht ganz hoffnungslos aus, zumal der Punkt 2 der Heidelberger zu diesem Zeitpunkt bereits abgereist war. 

Was danach in den Doppeln kam war an Dramatik kaum zu überbieten. Zunächst steuerte unser 3. Doppel Matthias Schwarz/Christoph Rapp mit einem 6:0/6:1-Sieg den erwarteten 3. Punkt bei und setzte so die beiden übrigen Heidelberger Doppel gehörig unter Druck. Diese hatten nämlich schwer zu kämpfen. Unser 1. Doppel Frank Schulze/Thorsten Gläser hatte nämlich den ersten Satz mit 6:4 für sich entschieden und auch im 2. Doppel mit Steffen Illbruck/Gunnar Dirk lief es im 2. Satz trotz mit 3:6 verlorenem 1. Satz plötzlich besser und das Spiel war jetzt ausgeglichen. Zwar war man auch hier ständig im Rückstand, konnte den Satz dann aber doch im Endspurt über 0:2, 4:5 mit 7:5 siegreich gestalten. Da das erste Doppel ihren 2. Satz praktisch parallel mit 0:6 verloren hatte, kam es zum absoluten „show-down“ mit 2 Champions-Tiebreaks. Hier hatten wir dann mit 10:8 bzw. 10:7 in beiden Doppeln das bessere und glücklichere Ende für uns und lagen uns nach dem verwandelten Matchball des 1. Doppels  jubelnd in den Armen ob des nicht mehr erwarteten Gesamtsieges.

Leider muss noch erwähnt werden, dass den Heidelbergern wohl auch dieses Mal die knappe Niederlage sehr auf den Magen geschlagen hatte, waren doch wiederum nur 3 Spieler zum Abschlussessen geblieben. Mit Anstand verlieren können will eben auch gelernt sein... Der guten Laune tat das in unserem Team jedenfalls keinen Abbruch und man munkelt, dass die letzten siegreichen Recken erst gegen 2 Uhr nachts die TGV-Anlage verlassen haben.